Usability im E-Commerce: Die 5 wichtigsten Regeln

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Usability im E-Commerce: Die 5 wichtigsten Regeln

Einen modernen Onlineshop auf die Beine zu stellen, lässt sich mit WordPress und entsprechenden E-Commerce – Plugins wie WooCommerce sehr professionell umsetzen.

Aber auch wenn die technischen Voraussetzungen stimmen, gibt es gerade bei Onlineshops viele Aspekte zu beachten, um interessierte User vom Erstkontakt bis zum Kauf auf der Website zu halten.

Einen wichtigen Part übernimmt dabei die Usability. Usability bedeutet im Grunde nichts anderes, als es Usern zu erleichtern, ihre Ziele auf der Website zu erreichen. Im Fall des Onlineshops heißt das, die gewünschten Produkte zu finden und eine Kaufentscheidung zu treffen.

Gibt es also bei den Absprungraten oder Verweildauern der User unerklärliche Auffälligkeiten, sollten Unternehmer als Erstes ihren Shop auf die Usability überprüfen und entsprechend optimieren.

Die 5 wichtigsten Usability-Regeln im E-Commerce

Wir stellen die 5 wichtigsten Faktoren für bessere Shop-Usability vor.

Die Startseite sollte eine offene Tür sein, kein geschlossener Vorhang

Viele Online-Shops verschenken auf ihrer Startseite Potenzial, weil sie ihre Besucher mit übergrößen Slidern und Animationen beeindrucken wollen. Die Produkte, deretwegen User überhaupt die Seite besuchen, werden dabei wie hinter einem Vorhang versteckt.

Werden bereits auf der Startseite mehrere bebilderte Produktkategorien angezeigt, erleichtern Shopbetreiber ihren potenziellen Kunden die Suche, ersparen ihnen unnötige Klicks, ermöglichen ihnen Auswahl und führen sie schnurstracks auf die Produktseiten, wo Interessenten zu zahlenden Kunden konvertieren können.

Auf unkomplizierte Navigation achten

Die Navigation führt User zum Produkt und ist eines der wichtigsten Elemente eines Onlineshops. Ein Benutzer-unfreundliches Menü kann sich messbar negativ auf den Erfolg eines Onlineshops auswirken.

  • Das Menü sollte nicht überfrachtet werden. Als Faustregel gilt, nicht mehr als 8 Elemente unterzubringen.
  • Wortneuschöpfungen sollte man vermeiden, und auf ungewöhnliche Metaphern verzichten. User mögen keine Überraschungen. Deshalb sollte man bekannte Begriffe und Bilder nutzen, damit Benutzer nicht raten müssen und intuitiv den kürzesten Weg zum gesuchten Produkt finden.

Optimal ist es, wenn das Hauptmenü auf der obersten Ebene die wichtigsten Produktkategorien enthält. Alles in einem Shop sollte darauf ausgelegt sein, User schnell und unkompliziert zum Produkt zu führen.

  • Es sollte auch darauf geachtet werden, dass jedes Element der Navigation funktioniert. Kein Menüpunkt sollte zu einer Fehlerseite führen. Es rät sich, Fehlermeldungen stets mit einem Link zur Homepage oder/und eine Suchmaske zu verstehen.
  • Die Navigation ist zudem gut sichtbar, leicht lesbar und konventionell oben mittig oder oben rechts auf der Seite zu platzieren. Man sollte mit den Sehgewohnheiten der User arbeiten, nicht dagegen.

Interne Suche ermöglichen

User, die auf eine Website kommen, um ein Produkt zu finden, lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Die eine Hälfte arbeitet sich von der Startseite durch das Menü über Kategorie-Seiten und Produktüberblicke zum gesuchten Produkt vor.

Die andere Hälfte jedoch hält sofort Ausschau nach der Suchmaske, um dort den gewünschten Begriff einzugeben. Es hat sich gezeigt, dass es sich bei diesen beiden Benutzergruppen um zwei unterschiedliche User-Typen handelt, die unflexibel reagieren, wenn der gewohnte Weg nicht gangbar ist.

Das heißt, wenn Benutzer des Typs “Suchmaske” keine Suchfunktion finden, oder eine solche Funktion ungenügend umgesetzt wurde, kann sich das negativ auf die Absprungrate auswirken.

Das sollte bei der internen Suche Ihres Onlineshops noch beachtet werden:

  • Such-Icon oder Suchfeld gut sichtbar auf jeder Unterseite platzieren
  • Autocomplete für die Benutzereingabe, um die Suche weiter zu vereinfachen
  • Liefert eine Suche keine Ergebnisse, Usern mittels Vorschlägen, Links und Buttons attraktive Alternativen an die Hand geben, um weiter im Shop zu verweilen und ein passendes Produkt zu finden

Der Onlineshop Zalando offeriert eine Korrektur der ergebnislosen Suche, zeigt mögliche andere Produkte und stellt eine vertikale Navigation am linken Rand bereit. Auch die Suchmaske ist prominent platziert. Ausreichend Möglichkeiten für User, im Shop zu verweilen und weiter zu stöbern.

Produktseiten pflegen

Besonderes Augenmerk sollte Produktseiten gewidmet werden. Sie sind die wichtigsten Seiten des Online-Shops, denn hier entscheidet sich, ob das Produkt im Warenkorb landet. Optimale Usability ist hier besonders wichtig. Darauf ist zu achten:

  • Kaufen-Button zentral und unübersehbar platzieren. Es spricht nichts dagegen, auch andere Call-to-Actions (CTA) wie einen Wunschzettel-Button hinzuzufügen. Der Kaufen-Button sollte aber stets die konkurrenzlose Hauptrolle spielen.
  • Interessenten alle Informationen geben, die sie für die Kaufentscheidung brauchen. Dazu gehören neben der Produktbeschreibung selbst auch Preis, Versandkosten, Größen. Wenn möglich, bei Kleidung eine Maßtabelle verlinken.
  • Scharfe Produktbilder verwenden und Hineinzoomen ermöglichen. Produktbilder sollten alle wichtigen Features eines Produktes präsentieren. Wenn möglich, sind auch Bilder zu verwenden, die die Größe des Produktes ins Verhältnis setzen.
  • Käufer lieben es, zwischen Varianten auszuwählen und zu vergleichen. Deshalb sollte man auf der Produktseite unbedingt auch eine Reihe ähnlicher Produkte präsentieren. Kombiniert mit Empfehlungen wie “Das wurde auch gerne gekauft” schafft zusätzliches Vertrauen. Diese Optionen einzublenden, wird umso bedeutsamer, wenn das Wunschprodukt gerade nicht verfügbar ist. Kunden sollten immer die Möglichkeit bekommen, auf ein anderes Produkt auszuweichen.
  • Reviews zu lesen und selbst welche erstellen zu können, ist ebenfalls wichtig. Dies ist ein wesentlicher Faktor, Vertrauen der User zu gewinnen. Positive Bewertungen stärken die Kaufabsicht. Selbst negative Bewertungen können ins Positive gewendet werden. Diese zu veröffentlichen, zeugt von Ehrlichkeit und Souveränität. Man sollte darauf achten,  auf schlechte Bewertungen zeitnah zu reagieren und öffentlich Lösungen anbieten. Damit signalisiert man, die Probleme die Nutzer ernst zu nehmen und weckt Vertrauen.

In puncto Usability sind die Produktseiten des Avocadostore vorbildlich optimiert. Sie enthalten alle wichtigen Elemente, um die Kaufentscheidung zu erleichtern.

Beim Checkout alles geben

Beim Checkout entscheidet sich, ob Interessenten zu Kunden werden. Ein sensibler Bereich, denn hier geht es ums Geld. Kleinigkeiten können schon für ausreichend Frust sorgen, um einen Kauf noch im letzten Moment abzubrechen. Deshalb sollte klar sein, dass auch beim Checkout alles darauf ausgerichtet sein muss, den Kauf schnell, einfach, vertrauensvoll und insgesamt reibungslos abzuwickeln.

  • Produkte sind im Warenkorb übersichtlich, mit kurzer Zusammenfassung und mit Bild in der ausgewählten Variante zu präsentieren. So können User sicher sein, dass sie die richtigen Produkte in der richtigen Farbe und Größe ausgewählt haben. Menge und Preis dürfen selbstverständlich auch nicht fehlen. Jegliche Unsicherheit sollte ausgeräumt werden.
  • Das Produkt im Warenkorb sollte mit der Produktseite verlinkt werden. Häufig möchten User sich noch einmal rückversichern. Ist das Produkt im Warenkorb nicht klickbar, löst das Frustration aus, die darin münden kann, dass der Kunde abspringt.
  • Um die Absprungrate weiter zu verringern, kann Gastzahlung angeboten werden. Damit wird Kunden ermöglicht, auch ohne Account den Kauf abzuschließen. Auch wenn dieses Vorgehen bei Verkäufern nicht sehr beliebt ist, wird damit Usern eine der letzten Hürden vor dem Kaufabschluss genommen.
  • Viele Verkäufer entscheiden sich aufgrund hoher Gebühren gegen populäre Bezahldienste wie Paypal. Bei Käufern sind diese digitalen Bezahlmöglichkeiten jedoch sehr beliebt. Die Entscheidung gegen das Käuferinteresse sollte gut überlegt sein.  Oberste Priorität  ist es, Käufern den Abschluss so leicht wie möglich zu machen, und das Geld auf den Tisch zu legen.

Usability im E-Commerce: Zusammenfassung

Usability und User Experience sind mehr als nur Modewörter modernen Marketings. Wird ein Online-Shop kundenzentriert gestalten, schafft dies Vertrauen auf und hilft Kunden, die Kaufentscheidung zu treffen. Auch wenn WooCommerce und Co bereits gut in Sachen User Experience aufgestellt sind, sind nicht nur die technischen Vorgaben und Voreinstellungen des Shopsystems vertraut werden. Es gibt viele gar nicht so aufwändige Optionen, in Sachen Usability selbst aktiv zu werden und dabei positive, messbare Unterschiede im Kaufverhalten zu erreichen.



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