Leidenschaftliche Web-Entwicklerin.
Die besuchte Webseite hört nicht mehr auf zu laden. Nach kurzer Zeit wirft der Browser einem eine kryptische Fehlermeldung entgegen. Plötzlich steht auf dem Bildschirm: ERR_TOO_MANY_REDIRECTS – und was nun?
Inhaltsverzeichnis
Bei dieser Fehlermeldung handelt es sich um eine Endlosschleife. Das bedeutet, dass Webseite A über einen Link Webseite B aufrufen möchte. Bloß, dass Webseite B sofort wieder auf Seite A zurückleitet. Die Webseite ist in einer Aufrufschleife gefangen – ein Teufelskreis, der auch als Redirect-Loop bekannt ist.
Das Meldungsfenster entsteht, wenn der Browser diese Schleife unterbricht, nachdem er merkt, dass der Weg nicht mehr weiterführt. Er meldet “Diese Seite funktioniert nicht.” Das bedeutet gleichzeitig, dass nicht der Webserver den Fehler entdeckt, sondern dies allein vom Browser abgefangen wird.
Nicht nur Firefox und Chrome, sondern auch Safari können richtigerweise die Endlosschleife unterbrechen. Damit können alle gängigen Browser den Fehler erkennen und darauf reagieren, ohne dass der Server durch zu viele Aufrufe lahmgelegt wird. Aber wo entsteht ERR_TOO_MANY_REDIRECTS?
Häufig tritt der Fehler genau dann auf, wenn Betreiber von Webseiten den Webserver nicht korrekt konfigurieren. Gerade die richtige Konfiguration von Umleitungen ist hier maßgeblich.
Aber auch Drittanbietersoftware, in Form von Browserplugins, können die Abfolge des Aufrufs beeinträchtigen. Wenn mehrere Plugins dieselbe Aufgabe übernehmen, wird es besonders heikel. So kann auch der Nutzer selbst für die ärgerliche Erfahrung verantwortlich sein.
Je nach Ursache können sowohl die Betreiber von Webseiten, wie auch Nutzer selbst die Fehlermeldung ERR_TOO_MANY_REDIRECTS beheben. Dabei gibt es für beide Seiten verschiedene Ansatzmöglichkeiten und unterschiedliche Punkte sind zu beachten. Wie genau diese Endlosschleifen zu beheben sind, erklären wir im Detail.
Cookies sind auf Nutzerseite wohl das häufigste Problem für Redirect-Loops. Wie kann das passieren?
Plugins, die Weiterleitungen für den eigenen Browser anbieten, können für verschiedenste Gründe verwendet werden. Beispielsweise, um den Aufruf bestimmter Seiten zu verhindern. Aber auch um die Suche nach bestimmten Unterseiten zu vereinfachen. Oder aber auch, um automatisch auf die HTTPS-Version einer Webseite zu wechseln.
Was auch immer der Grund für die Nutzung von Plugins ist: leider können sie allein, oder in Verbindung mit weiteren Plugins, Redirect-Loops hervorrufen. Wie ist dieses Problem zu lösen?
Im bekannten Content Management System (CMS) WordPress können fehlerhafte Seiten-URLs Ursache für die Redirect-Loop sein. Öffnet dafür die Einstellungen eurer Installation. Unter „Allgemein“ findet sich eine WordPress-Adresse und eine Website-Adresse.
Wenn eure WordPress-Installation nicht in einem Unterordner auf dem Webserver installiert wurde, sollten beide Adressen gleich sein. Ist dies nicht der Fall, kopiert die WordPress-Adresse in das Feld der Website-Adresse.
Allerdings gibt es auch eine Reihe an Hostern, die diese Einstellungsmöglichkeit aus Sicherheitsgründen nicht zur Verfügung stellen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
Option 1: Um die Änderung dennoch durchzuführen, hilft ein Zugriff auf die Datenbank. Per phpMyAdmin (oder ähnlichem MySQL-Client) lässt sich eine Verbindung zur Datenbank herstellen. In der Tabelle wp_options können die URLs dann manuell bearbeitet werden. Achtet darauf, hierbei keine Fehler zu machen, da ein falscher Handgriff dazu führen kann, dass die gesamte Seite nicht mehr funktioniert. Ein Datenbank-Backup im Vorfeld wird in jedem Fall empfohlen!
Option 2: Ebenfalls ist eine Änderung in der Konfigurationsdatei wp_config.php möglich. Diese befindet sich im Hauptverzeichnis der WordPress-Installation. Folgende beiden Zeilen müssen integriert werden (natürlich mit der URL der Webseite):
Achtet darauf, dass die beiden Adressen identisch sind (kein Slash/Schrägstrich am Ende) und speichert die Datei im Anschluss.
Umleitungsfehler entstehen häufig, wenn die Webseite (oder Teile davon) auf eine andere URL umgezogen werden. Auf Apache-Webservern werden in der .htaccess-Datei diese Umleitungen definiert. Dadurch können hier sehr leicht Probleme entstehen. Denn gerade Tippfehler oder nicht aktualisierte Daten sind dann Ursache für die bekannte ERR_TOO_MANY_REDIRECTS Meldung. Deshalb kann es sich lohnen, einen Blick in die Datei zu werfen, um diese simplen Fehler auszuschließen.
Bei WordPress befindet sich die .htaccess Datei im Hauptverzeichnis der WordPress-Installation. Um diese zu erreichen, ist eine Verbindung und Anmeldung via FTP oder SSH auf den Webserver nötig.
Anders aber ist es bei nginx-Webservern. Diese verarbeiten .htaccess-Dateien in der Regel gar nicht. Hier findet sich die Definition für Um- und Weiterleitungen direkt in der Server-Konfiguration.
Lesetipp: Apache vs. Nginx
Der Einsatz von Cache-Software kann ungewollt Zustände speichern, die zu Endlosschleifen führen können. Unter WordPress sind das Cache-Erweiterungen wie z.B. wp-Rocket, W3 Total Cache oder Super Cache. Ein Cache kann den Fehler immer noch anzeigen, obwohl die eigentliche Ursache bereits behoben wurde. Eine einfache Admin-Anmeldung im verwendeten CMS oder Cache-System wie etwa Cloudflare, und das Löschen des Cache über die Einstellungen sind hier die Lösung.
Auch der Webserver-Cache kann einen fehlerhaften Zustand gespeichert haben. Hierfür muss dann eine Anmeldung über den Hoster erfolgen, um direkt auf dem Server den Cache zu löschen. In seltenen Fällen sorgt sogar der Browser-Cache für Probleme. Diese lassen sich nur lösen, indem der Browser-Cache geleert wird.
Wie auch aufseiten des Nutzers können Plugins Weiterleitungen stören. Für den Webmaster gilt, die verwendeten Plugins durchzugehen und nacheinander potenzielle Übeltäter zu deaktivieren. Bei jeder Deaktivierung sollte die Seite nochmals getestet, und gegebenenfalls auch zusätzlich bei jedem Vorgang die Cookies und der Cache gelöscht werden.
Zum Thema: Was ist ein WordPress Plugin?
Die Redirect-Loop hat viele verschiedene Ursprünge. Ein genaues Hinsehen in den eigenen Einstellungen, egal ob als Nutzer oder als Webmaster, können Abhilfe schaffen. Leider gibt es keine einfache Allgemeinlösung um Endlosschleifen bei Um- und Weiterleitungen in den Griff zu kriegen. Daher gilt es, diese Anleitung parat zu haben, sollte es wieder einmal zu ungewollten ERR_TOO_MANY_REDIRECTS Meldungen kommen. Viel Erfolg!
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