Geschäftsführer, Webdesigner & Web-Entwickler, staatlich geprüfter Mediengestalter
Was ist eigentlich ein Was ist ein CDN (Content Delivery Network)? Und wann ist ein CDN wirklich sinnvoll? Alle Fragen, Vorteile und Nachteile zu Content Delivery Network für Webseiten und Onlineshops klären wir in diesem Artikel.
Jeder kennt es: immer mal wieder kommt es bei sehr gefragten Websites zu sogenannten Downtimes, wenn der Server unter der Last der vielen Anfragen abstürzt. Und auch sonst können Ladezeiten einiges an Geduld der User abverlangen. Noch vor wenigen Jahren wurde es noch als ganz normal angesehen, minutenlang darauf zu warten, dass sich eine Website aufbaut. Und in anderen Teilen der Welt ist das häufig auch immer noch so.
Aber im Allgemeinen sind User mit den Jahren anspruchsvoller geworden. Sie legen inzwischen großen Wert auf kurze Ladezeiten und springen häufiger ungeduldig ab, wenn eine Website zu träge lädt. Und auch Google legt immer mehr Wert auf eine positive User Experience: wie gut eine Website performt, trägt in erheblichem Maß zu ihrem Ranking in den Suchergebnissen bei.
Auch aus Gründen der SEO (Suchmaschinenoptimierung) setzen deshalb viele Unternehmen inzwischen auf CDN, um ihre Webseiten zu beschleunigen.
Inhaltsverzeichnis
CDN ist die Abkürzung für Content Delivery Network bzw. Content Distribution Network: es handelt sich um eine beliebige Anzahl von Servern, die über die ganze Welt verteilt stehen und mit einem Ursprungsserver verbunden sind.
Diese sogenannten Replica-Server, auch Points-of-Presence (Pop) oder Edge-Server genannt, vertreten den Ursprungsserver vor Ort und halten Kopien seiner Inhalte bereit.
Möchten nun gleichzeitig sehr viele Nutzer an verschiedenen Orten auf der Welt eine bestimmte Website aufrufen, so werden die Anfragen nicht alle an einen einzigen Hauptserver gesendet. Denn dies könnte den Server überlasten und zu einem Ausfall führen.
Stattdessen verteilt das CDN die Anfragen an die jeweils örtlich am nächsten gelegenen Edge-Server. Dort stehen bereits Daten als Kopie “gecached” bereit.
Die Last der Nutzer-Anfragen, die ohne CDN ein einzelner Server zu tragen hätte, wird auf viele Replica-Server verteilt. Dadurch kommt es zu kürzeren und insgesamt weniger Downtimes, die Website läuft stabiler.
Außerdem wird bei einem CDN ganz wörtlich der Weg, den ein Datenpaket zwischen Server und User zurücklegen muss, kürzer und Webseiteninhalte werden schneller geliefert.
Durch das Caching kann die Menge an Daten, die der Ursprungsserver vorhalten muss, reduziert werden. Dadurch sinkt der Bedarf an Bandbreite, was sich in niedrigeren Hostingkosten niederschlägt. Natürlich fallen jedoch für die Nutzung des CDN selbst auch Kosten an.
Fällt ein Server aufgrund von Hardware-Fehlern aus, kann der Datenverkehr auf andere Server umgeleitet werden, was die Ausfallzeiten weiter verringert.
CDN lassen sich per SSL verschlüsseln, um eine höhere Sicherheit der Websites zu gewährleisten. Außerdem werben Anbieter und CDN-Optimisten damit, CDN gegen DDoS-Angriffe (DDoS steht für Distributed Denial of Service) einzusetzen. Beide Features sind jedoch zumeist nicht standardmäßig im CDN-Hosting-Tarif enthalten, sondern werden in der Regel als kostenpflichtiges Upgrade angeboten.
CDN werden häufig als Patentlösung für Performanceoptimierung angepriesen. Unter den Tisch fällt dabei jedoch zumeist, dass CDN kein Allheilmittel gegen langsame Websites sind und auch einige Nachteile bergen.
Haben Sie es bei Ihrer Website mit sehr hohen Besucherströmen aus aller Welt zu tun, dann können Sie von einem CDN profitieren. Dies ist zum Beispiel bei international sehr gefragten Shopping-Websites der Fall.
Viel wahrscheinlicher ist aber, dass die Besucherzahlen Ihrer Website nicht so exorbitant hoch sind, dass eine Überlastung droht. Zielt Ihre Website außerdem auf ein nationales Publikum, sollten Sie keinesfalls überstürzt zum CDN greifen.
Denn CDN wurden gerade für große Mengen an Besuchern und dichten Datenverkehr über sehr große Distanzen hinweg entwickelt, wie es zum Beispiel in den USA der Fall ist. Bei den relativ kurzen Entfernungen innerhalb Deutschlands verpufft der beschleunigende Effekt eines CDN weitestgehend.
Zeigt Ihre Website Performance-Schwächen, können und sollten Sie zunächst naheliegendere Maßnahmen ergreifen.
Es gibt zahlreiche effektive Möglichkeiten, eine Website zu beschleunigen, ohne CDN einzusetzen. Hier sind einige Tipps, die sich schnell umsetzen lassen:
CDN sind ein wirksames Mittel, um die Performance einer Website zu optimieren. Allerdings gilt das nur für internationale Webseiten mit hohem Traffic-Aufkommen. Bei wenigen Besuchern und regionalem Traffic-Aufkommen wird sich ein CDN in der Regel überhaupt nicht auf die Performance auswirken und erzeugt somit nur zusätzliche Kosten ohne jeglichen Mehrwert. Sollte die Webseite ein Performance-Problem haben, ist ein CDN definitiv nicht die Lösung. Leider bieten viele Hosting-Provider CDN-Upgrades an und versprechen somit bessere Ladezeiten. Leider profitiert in diesem Fall lediglich der Hosting-Provider an den Mehrkosten.
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